Ein Thema, welches gefühlt derzeit noch kaum Beachtung in der SEO-Branche findet, ist das Thema Google Discover.
Das mag vielleicht daran liegen, dass es aktuell eher einen kleinen Teil an Seiten betrifft oder aber vielleicht auch daran, dass es im Grunde ja gar kein wirkliches Search-Produkt ist. Damit wären wir auch schon bei der Frage angelangt, was denn Google Discover eigentlich genau ist?
Sucht man nach einer konkreten Definition von Google, findet man dabei vor allem folgende beide Aussagen:
“Discover shows users a mix of content based on their interactions with Google products or content that they choose to follow directly.”
“Discover content is algorithmically ranked by what Google thinks a user would find most interesting.”
Fürs uns lässt sich das an dieser Stelle also wie folgt zusammenfassen:
Was ist Google Discover?
Google Discover ist eine persönliche, AI-gestützte Content Recommendation Engine für mobile Endgeräte und Tablets, welche auf der Suchhistorie und dem Online Verhalten des Nutzers basiert.
Wichtig ist dabei auch der Punkt, dass Discover dem User die Informationen bereits liefert, selbst wenn dieser nicht proaktiv danach sucht. Dies stellt Google selbst auch im Google Webmaster Central Blog heraus: “Discover is a popular way for users to stay up-to-date on all their favorite topics, even when they’re not searching.” Hierbei kann der User auch gezielt Einfluss auf Discover nehmen und beispielsweise Themen abonnieren, Themen blockieren, gewisse Publisher blockieren oder auch die Frequenz wie oft ein gewisses Thema angezeigt werden soll regulieren und die aktuell ausgespielten Karten bewerten.
Letztlich ist Discover also ein weiterer Schritt hin zu Googles Vision, sich von der Suchmaschine hin zu einer Antwortmaschine und letztlich zu einem digitalen, persönlichen Assistenten zu entwickeln.
Das Discover also ein weiterer logischer Schritt in dieser Version ist, verdeutlicht auch der Beitrag “Improving Search for the next 20 years” von Ben Gomes (SVP, Search, News and Assistant) vom September 2018.
In diesem Beitrag blickt Ben Gomes zurück auf die letzten 20 Jahre Search und stellt die wichtigsten Prinzipien der letzten 20 Jahre dar:
– focus on the user
– most relevant, highest quality information
– algorithmic approach
– rigorously test every change
Zudem gibt er aber auch einen Ausblick auf die nächsten Jahre und welche Änderungen es aus Sicht von Google in Zukunft vor allem geben wird:
– The shift from answers to journeys
– The shift from queries to providing a queryless way to get information
– The shift from text to a more visual way of finding information
Google will dem Nutzer also nicht nur konkrete Antworten für einzelne Suchanfragen bereitstellen, sondern ihn entlang der kompletten Search Journey begleiten und mit Informationen versorgen ohne dass der Nutzer hierfür konkrete Suchbegriffe bedienen muss. Dabei soll der Fokus zukünftig nicht nur auf Texten liegen sondern auch das Thema visuelle Inhalte (also Bilder und Video) zukünftig verstärkt eine Rolle spielen. Auch letzterer Punkt dürfte nicht überraschen, da man gerade 2019 beobachten konnte, dass Google das Thema Bildersuche auf Vorträgen immer wieder stark hervorgehoben hat, wie bspw. Gary Illyes auf der PubCon 2019.
Genau diese Paradigmen-Wechsel spiegeln sich in Google Discover wieder.
Wo findet man Google Discover?
Aktuell findet man Google Discover vor allem in der Google Search App auf mobilen Endgeräten und Tablets. Zukünftig soll Discover aber auch vermehrt in der mobilen Suche ausgespielt werden. Google DisAktuell findet man Google Discover vor allem in der Google Search App auf mobilen Endgeräten und Tablets. Zukünftig soll Discover aber auch vermehrt in der mobilen Suche ausgespielt werden. Google Discover für Desktop ist dabei aller Vorraussicht nach nicht geplant.
Wie relevant ist Google Discover?
Eine der wichtigsten Fragen ist natürlich auch, wie relevant Google Discover eigentlich ist. Laut einer Aussage von Google hatte Discover bereits 2018 weltweit 800 Mio. User. Das sind etwas mehr User als Europa an Einwohnern hat (741,4 Mio. Einwohner).
Für einige Publisher ist Google Discover dabei bereits auch ein extrem relevanter Traffic Lieferant. Konnte ich in eigenen Accounts schon alles von 1% – 40% des Traffics beobachten, wurde mir in Gesprächen mit Redakteuren einer Münchner Verlagsgruppe bestätigt, dass hier ca. 80% des Search Traffics über Google Discover kommen. Von diesem Erfahrungswert berichtet im Übrigen auch Jens Fauldrath, welcher einige große Publisher betreut, im Termfrequenz Podcast.
Hinzu kommt natürlich die Ansage von Google, dass Produkt neben der Google Search App auch generell in der mobilen Suche zu integrieren und neben News zukünftig auch vermehrt Evergreen Content auszuspielen.
Wie optimiert man als SEO für Google Discover?
Das Thema das die meisten SEOs mit Blick auf Google Discover wohl am stärksten interessieren dürfte, ist natürlich die Frage, wie man denn nun für Google Discover optimieren kann.
Google selbst gibt hier im Search Console Help Center bereits drei mehr oder weniger konkrete Tipps:
- Google News Richtlinien erfüllen
- Große, hochwertige Bilder nutzen (mind. 1.200 px)
- Content publizieren, der die Nutzer interessiert
Punkt 1 bedeutet dabei nicht, dass man tatsächlich für Google News gelistet sein muss. Der Content muss lediglich die Google News Content Richtlinien erfüllen. Punkt 2 ist ein Aspekt, den Beiträge sowieso schon erfüllen müssen, wenn man AMP nutzen will. Nutzt man aktuell noch kein AMP, muss man Google per Formular erlauben, dass es die mind. 1.200 Pixel großen Bilder auch dem Nutzer anzeigen darf.
Generell sind diese Tipps von Google sehr allgemein gehalten und das Optimieren für Google Discover gilt in der SEO Beratung derzeit eher noch als Blackbox, wenngleich auch schon einige Optimierungstipps in der Branche die Runde machen und getestet werden. Einige dieser Tipps werde ich in den nächsten Tagen noch in diesem Beitrag vorstellen.
Habt ihr bereits Erfahrungen mit Google Discover gemacht? Was sind eure Tipps? Lasst mir gerne hierzu in den Kommentaren eure Fragen oder Tipps zukommen.
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